Der grausame Alltag der Kühe und Kälber

Kühe sind soziale und faszinierende Lebewesen und sie haben einen eigenen Ehrentag: in diesem Jahr am 9. Juli. Aus diesem Grund möchten wir in den nächsten Tagen das Schicksal der Kühe und Kälber in der Milchindustrie beleuchten.
Kreislauf aus Trennungsschmerz und Hochleistung
Damit Kühe Milch geben, müssen sie, genau wie menschliche Mütter, ein Kind zur Welt bringen. Daher werden Kühe in der Milchindustrie künstlich besamt, um nach einer 9-monatigen Schwangerschaft ein Kalb zu gebären. Kühe empfinden Mutterliebe und eine enge Bindung zu ihren Kindern, die jedoch nicht bei ihren Müttern bleiben dürfen. Das Kälbchen wird der Mutter direkt nach der Geburt weggenommen, damit die Milch zum Verkauf an Menschen zur Verfügung steht.
Dieser Kreislauf von Besamung, Schwangerschaft, Geburt und Entreißen des Kindes wiederholt sich so lange, bis die Mutterkuh diesem nicht mehr standhält. Im Durchschnitt ist das bereits in einem Alter von 4 bis 5 Jahren der Fall (1). Lässt die Milchproduktion nach, entstehen Krankheiten oder lässt sich die Kuh nicht mehr befruchten, wird das Tier aussortiert. Die Kuh wird geschlachtet. Ihre Lebenserwartung liegt eigentlich bei 20 Jahren.
Aufwachsen ohne Mama: Kälber
Die Kälbchen werden, egal ob Junge oder Mädchen, ihrer Mutter nach der Geburt weggenommen. Häufig rufen die kleinen Kälber nach der Trennung nach ihr. Statt an den Eutern ihrer Mutter zu nuckeln und so die wertvolle Muttermilch zu bekommen, werden Kälber mit einem Eimer oder Tränkeautomaten gefüttert. Schon mit 15 Monaten werden die ersten weiblichen Kälber selbst wieder besamt. Dann muss das Kalb denselben Kreislauf durchlaufen wie zuvor ihre Mutter.
Ohne Wert in der Logik der Industrie
Die Brüder der weiblichen Kälbchen erwartet nach der Trennung von der Mutter ein anderes Schicksal: Sie sind aufgrund ihres Geschlechts nicht für die Milchproduktion geeignet. Gleichzeitig bringen sie auch der Mast keinen Ertrag, weil sie nicht – wie ihre Artgenossen in der Mast – darauf gezüchtet wurden, möglichst schnell zuzunehmen. Die jungen, liebenswerten Kälber sind für die Industrie völlig wertlos. Dennoch werden sie an die Mast verkauft – häufig ins Ausland. Dadurch müssen sie zusätzlich einen langen Tiertransport aushalten, um dort letztlich geschlachtet zu werden.
Kühe müssen nicht gemolken werden
Ein Mythos, der sich hartnäckig hält, ist, dass Kühe gemolken werden müssten, damit ihre Euter nicht platzen. Das ist falsch: Die Euter können nicht platzen. Die Milch würde normalerweise von ihrem Kälbchen getrunken werden. Jedoch können die Kühe, die heute in der Milchindustrie leben, unter Schmerzen im Euter leiden. Das liegt daran, dass sie durch die Zucht auf eine möglichst große Milchproduktion gebracht werden. Mehr als 8.000 Kilogramm gibt eine Kuh im Durchschnitt jährlich, das sind etwa 26 Liter pro Tag (2). Dass ihr dabei das Euter schmerzt, ist kaum verwunderlich.
Brauchen wir Milch von Kühen?
Kuhmilch, Joghurt, Butter, Käse und alle weiteren Milcherzeugnisse gelten als gesund – insbesondere wegen ihres Kalziumgehalts. Kalzium kommt jedoch natürlicherweise auch in einer Reihe pflanzlicher Lebensmittel vor, mit denen wir – anders als bei Milch – nicht zusätzlich Wachstumshormone aufnehmen, die Kälbchen brauchen, Menschen jedoch nicht. Daneben kann unser Körper Kalzium nur dann richtig verwenden, wenn weitere Faktoren stimmen: Beispielsweise braucht es Vitamin D. Kalzium allein bringt uns also nichts.(3)
Hilf den Kühen und Kälbern
Milchprodukte basieren auf unvorstellbarem Leid für Kühe und Kälber. Dabei sind wir auf sie nicht angewiesen. Auch Du kannst den sozialen Tieren helfen: Nutze pflanzliche Alternativen zu Milch, Joghurt & Co. Probier doch mal den Käsekuchen von Twenty4VEGAN – garantiert ohne Tierqual!
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(1) Niedersächsisches Ministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz: Rinder.
(2) Bundesministerium für Landwirtschaft und Ernährung: Milcherzeugung und -verwendung 2020.
(3) Utopia: Die 12 größten Milch-Mythen – und was wirklich dran ist.