Kampagne: „Tönnies tötet“

Tönnies schlachtet pro Jahr ca. 20 Mio. Schweine und macht damit einen Umsatz von rund 7,5 Milliarden Euro. Kaum ein anderes Unternehmen profitiert so sehr von der Massentierhaltung wie das Schlachtunternehmern aus Nordrhein-Westfalen. Tönnies verkauft hauptsächlich Schweinefleisch. Zu den bekanntesten Marken der Firma zählen u.a. Gutfried, Böklunder oder Zimbo. Aber auch für die Eigenmarken der bekannten Discounter liefert Tönnies das Fleisch.
Wir haben im Jahr 2020 den Corona-Ausbruch und die damit einhergehende temporäre Schließung des Tönnies-Schlachthofs in Rheda-Wiedenbrück zum Anlass genommen, um hinter die Kulissen von Zulieferbetrieben von Tönnies zu schauen. Tönnies arbeitet mit ca. 10.000 Landwirt*innen zusammen und lässt sich von ihnen beliefern. Wir haben aus mehreren Schweinemastbetrieben erschreckendes Bildmaterial veröffentlicht. Aufgrund von uns gestellter Anzeigen ermittelt die Staatsanwaltschaft gegen die Betreiber wegen Tierquälerei – das Ergebnis findest Du jeweils auf den einzelnen Unterseiten. Es kam auch zu Verurteilungen.
Zudem haben wir drei Protestaktionen vor verschiedenen Tönnies-Schlachthöfen durchgeführt. Das Medieninteresse an unserer Kampagne mit dem Titel „Tönnies tötet“ war gewaltig. So haben u. a. RTL SternTV, ARD Report aus Mainz Extra, der MDR (in einer Liveschalte), der NDR, der WDR, die BILD, t-online und viele, viele mehr berichtet. Insgesamt haben wir mit der Kampagne eine potenzielle Medienreichweite von über 450 Millionen erzielt (Stand 2022).
Neuigkeiten:
März 2023
Das Verfahren gegen 2 Verantwortliche der größten Schweinemast Niedersachsens ist heute vor dem Amtsgericht Papenburg beendet worden. Der Betrieb hatte in der Vergangenheit auch an Tönnies geliefert. Die Betreiber wurden jeweils zu 85 Tagessätzen à 100 Euro verurteilt, was insgesamt 8.500 Euro entspricht. Zusätzlich dazu hat das Gericht angeordnet, dass sie auch die Kosten für Gericht, Anwälte und Gutachter tragen müssen, welche sich auf etwa 15.000 bis 20.000 Euro belaufen. Weitere Informationen findest Du hier.
November 2022
Die Staatsanwaltschaft Oldenburg hat gegen zwei Beschuldigte Strafbefehle in folgender Höhe erlassen: 1. Strafbefehl: 80 Tagessätze zu je 70 Euro (zusammen 5.600 Euro). 2. Strafbefehl: ebenfalls 80 Tagessätze zu je 70 Euro (zusammen 5.600 Euro). Die Strafbefehle sind nach unseren Informationen rechtskräftig und vollstreckt. U. a. hat ein Landwirt kranke und verletzte Tiere mit seinem Jagdgewehr erschossen. Der Betrieb lieferte in der Vergangenheit u. a. an Tönnies. Weitere Informationen findest Du hier.
November 2022
Die Staatsanwaltschaft Oldenburg hat gegen einen Landwirt, der ein verletztes Tier ohne Futter und Wasser separiert hat, einen Strafbefehl in Höhe von 170 Tagessätzen zu je 55 Euro (zusammen also 9350 Euor) erlassen. Der Landwirt gilt mit 170 Tagessätze als vorbestraft. Der Strafbefehl ist nach unseren Informationen rechtskräftig und vollstreckt. Der Landwirt hat seine Schweine in der Vergangenheit u. a. an Tönnies geliefert. Weitere Informationen findest Du hier.
September 2021
Das Verfahren gegen einen der Zulieferbetriebe wurde gegen Zahlung eines Geldbetrags von 600 Euro eingestellt! Und das, obwohl sowohl wir als auch das zuständige Veterinäramt gravierende Missstände und Tierquälerei dokumentierten. Mehr dazu hier. Gegen die anderen Tönnies-Zulieferbetriebe wird weiterhin ermittelt.
Überblick der Kampagne:
15.12.2021. Begleitet von einer Protestaktion hat das Deutsche Tierschutzbüro Tönnies den diesjährigen Preis der Herzlosigkeit „verliehen“. Kaum ein anderes Unternehmen profitiert so sehr von der Massentierhaltung und dem damit verbundenen Tierleid, wie der Schlachtgigant. Telefonisch wurde uns mitgeteilt, dass man den Preis „nicht verdient“ hätte.
Mehr zu der Protestaktion und der Preisübergabe findest Du hier.
30.07.2021. Wieder einmal deckt das Deutsche Tierschutzbüro massive Tierquälerei in einer Schweinemastanlage auf. Die Aufnahmen aus den Hallen der Anlage sind nur schwer zu ertragen. Viele der Tiere haben angebissene Ringelschwänze. Einige weisen blutige Verletzungen an den Beinen auf, sodass sich die Tiere nur unter großen Schmerzen fortbewegen können. Bei manchen Tieren haben sich bereits handballgroße Abszesse gebildet, die ganz offensichtlich nicht tierärztlich versorgt werden. Das Ausmaß der Verwahrlosung ist unvorstellbar. Viele der Tiere wirken apathisch, andere liegen im Sterben. Einen Artikel, Fotos, Medienberichte und ein Video findest du hier.
02.12.2020. Im Dezember haben wir gleich 2 spektakuläre Undercover Recherchen aus Tönnies Zulieferbetrieben veröffentlicht. Es waren nur sehr schwer zu ertragende Aufnahmen. So haben Landwirte kranke und verletzte Tiere mit einem Gewehr oder unsachgemäß mit einem Bolzenschussapparat erschossen. Die Aufnahmen haben die Politik erreicht, die zuständige Landwirtschaftsministerien von Niedersachsen zeigte sich schockiert. Auch in diesen beiden Fällen hat die Staatsanwaltschaft die Ermittlung aufgenommen. Weitere Informationen findest Du hier (1. Recherche) und hier (2. Recherche)
17.09.2020. Einen Tag nach der Veröffentlichung der zweiten Tönnies Recherche haben wir erneut eine Protestaktion vor Tönnies durchgeführt, diesmal vor dem Schlachthof in Sögel (Niedersachsen). Auch hier haben wir eine Leinwand aufgestellt und haben Tönnies direkt gezeigt, unter welchen grausamen Bedingungen die Schweine in den Zulieferbetrieben leiden müssen.
Einen Artikel, Fotos, Medienberichte und ein Video findest du hier (ganz am Ende der Seite).
16.09.2020. Erneut haben wir Undercover-Material aus einem Tönnies Zuliefererbetrieb veröffentlich. Die Bilder entstanden in der größten Schweinemast Niedersachsen. In den Stallungen werden jedes Jahr rund 45.000 Schweine gemästet. Auch die Zustände in dem Betrieb waren katastrophal, unzählige kranke und verletzte Tiere. Über die Enthüllung hat u.a. RTL SternTV berichtet, unser Vorstandsvorsitzender war Live zu Gast im Studio.
Einen Artikel, Fotos, Medienberichte und ein Video findest Du hier.
23.07.2020. Im Rahmen einer Demo haben wir das entstandene Bildmaterial aus der ersten Recherche auf einer Leinwand direkt am größten Tönnies Schlachthof in Rheda-Wiedenbrück gezeigt. Über Stunden liefen die Undercover-Aufnahmen aus dem Schweinestall direkt vor dem Schlachthof. Das Medieninteresse war gewaltig. Der Schlachthof war zuvor, auf Grund eines Corona-Ausbruchs, zeitweise geschlossen gewesen.
Einen Artikel, Fotos, Medienberichte und ein Video findest Du hier.
22.07.2020. Wir veröffentlichen die erste Tönnies-Recherche. Die Bilder sind bei einem Tönnies-Zuliefererbetrieb in Rheda-Wiedenbrück (NRW) entstanden. In dem Betrieb werden 1.000 Schweine gemästet, es ist ein klassischer Familienbetrieb. Die Zustände waren so gravierend, dass das zuständige Veterinäramt selbst eine Strafanzeige erstattete und die Nottötung von schwer kranken Tieren anordnete.
Einen Artikel, Fotos, Medienberichte und ein Video findest Du hier.
03.07.2020. Mahnwache vor dem Tönnies Schlachthof in Weißenfels (Sachsen-Anhalt). Wir haben gemeinsam mit der Polizei Tiertransporter vor dem Schlachthof angehalten und uns von den Tieren verabschiedet. Die Aktion wurden von sehr vielen Journalist*innen begleitet, der MDR machte sogar eine Live-Schalte im Rahmen der Sendung „dabei ab zwei“.
Einen Artikel, Fotos, Medienberichte und ein Video findest Du hier.
Kleiner Erfolg?
Immerhin hat Tönnies angekündigt, ihre Produktion von Veggie/veganen Produkten zu verdoppeln. Dies begrüßen wir sehr! Möglicherweise hat unsere Kampagne dazu beigetragen. Hier findest du einen Medienbericht dazu.
Wie geht’s weiter?
Ziel der Kampagne war und ist es aufzeigen, unter welchen Umständen Schweine für Tönnies gezüchtet und gemästet werden. Dieses Ziel haben wir erreicht. Wir würden uns natürlich wünschen, dass alle Tönnies Schlachthöfe schließen werden, doch solange Menschen Fleisch und tierische Produkte essen, solange wird es leider auch Schlachthöfe geben. Jeder von uns hat es selbst in der Hand, mit jeder Mahlzeit kannst Du den Schweinen bei Tönnies und allen Tieren helfen. Probiere es einfach mal vegan!
Kein Tier geht freiwillig in einen Schlachthof!
Damit wir auch Zukunft Undercover-Recherchen bei Tönnies Zulieferbetrieben und anderen Mastanlagen durchführen können, brauchen wir Deine Unterstützung!