Neue Undercover-Recherche deckt auf, wie Milchkühe misshandelt werden!

Uns wurde Bildmaterial aus einem Milchbetrieb in Wees bei Flensburg (Schleswig-Holstein) zugespielt. Die Aufnahmen zeigen, wie brutal mit Milchkühen im sogenannten Melkstand umgegangen wird. Die Bilder zeigen zudem auch, wie Tiere mehrfach mit Faustschlägen oder mit einem Besenstiel misshandelt werden. Vor allem dann, wenn die Kühe nicht schnell genug in den oder aus dem Melkstand gehen. Viele der Tiere sind zudem abgemagert oder humpeln stark, einige weisen Verletzungen auf. Mehrere Mitarbeiter*innen gehen extrem grausam mit den Kühen um, der brutale Umgang ist jedoch offenbar völlig normal in dem angezeigten Betrieb und gehört zur Tagesordnung.
Dabei handelt es sich um einen kleinen und regionalen Betrieb mit nur wenigen hundert Tieren, quasi ein Familienbetrieb. Doch die uns vorliegenden Aufnahmen zeigen deutlich, wie Tiere gequält werden. Ein maximaler Kontrast, zu der uns immer wieder vorgegaukelten schönen Werbewelt der Milchindustrie. Wir haben umgehend Strafanzeige gegen die Verantwortlichen des Betriebs bei der Staatsanwaltschaft Flensburg gestellt, diese hat bereits die Ermittlungen aufgenommen (AZ 115 Js 8282/20).
Die Milch wird laut einem Insider und nach Auskunft der Frau des Betreibers an die Firma „Deutsches Milchkontor“ (DMK) in Nordhackstedt (Schleswig-Holstein) geliefert. DMK ist der größte Milcherzeuger Deutschlands (Marken u.a. Milram, Humana und Alete). DMK hat uns schriftlich bestätigt, dass man von dem betroffenen Betrieb Milch bezieht. Dabei präsentiert sich die Firma in der Öffentlichkeit gern als besonders transparent und wirbt mit einer artgerechten und kleinbäuerlichen Tierhaltung. Doch die uns vorliegenden Aufnahmen zeigen deutlich, wie Tiere gequält werden.
Die Aufnahmen von misshandelten Kühen häufen sich. Immer wieder dokumentieren Tierrechtler*innen, wie Kühe in der Milchindustrie geschlagen und misshandelt werden. Und immer wieder spricht die Agrarindustrie und die Lobby von einem „bedauerlichen Einzelfall“, dabei sind die dokumentierten Zustände der ganz normale Alltag, eben auch in kleinen Betrieben. Auf diese brutale Art und Weise wird Milch heutzutage produziert. Wer Milch trinkt und andere Molkereiprodukte wie Käse oder Joghurt isst, muss sich bewusst machen, dass durch sein*ihr Kaufverhalten auch Tierquälerei unterstützt wird. Die Ausbeutung der Kühe findet auf verschiedenen Ebenen statt. So weiß kaum jemand, dass eine Kuh nur Milch gibt, wenn sie gekalbt hat. Damit sie durchweg Milch gibt, werden Kühe immer wieder künstlich besamt. Das neugeborene Kalb wird der Mutter meist unmittelbar nach der Geburt weggenommen, damit es nicht die „kostbare“ Milch trinkt, denn diese ist für den Menschen bestimmt. Das Kalb wird mit sogenanntem Milchaustauscher aufgezogen,
bevor es dann selbst in den Kreislauf der Milchproduktion geht oder zur Mast ins Ausland verkauft wird. Mit der Undercover-Recherche „Das Leiden der Kühe – Geprügelt für Milch“ wollen wir den Menschen aufzeigen, wie Kühe heutzutage gehalten werden und dass Milch alles andere als ein natürliches Produkt ist. Um die Ausbeutung und Misshandlung von Milchkühen nachhaltig zu beenden, empfehlen wir Euch pflanzliche Alternativen. Wir unterstützen Euch gerne dabei: www.twenty4vegan.de
Medienberichte (Auswahl):
Mitschnitt NDR „Panorama3“ vom 23.06.2020
MOPO vom 24.06.2020
WELT vom 24.06.2020
Focus Online vom 24.06.2020
TV-Bericht ProSieben „taff“ vom 15.07.2020
Update November 2020
Gegen die Zahlung einer Geldauflage von 1.000 Euro ist die Strafanzeige gegen den Täter eingestellt worden. Wir haben auf eine härtere Strafe gehofft, dennoch zeigen wir uns zufrieden, da die meisten Strafanzeigen aus dem Bereich der Massentierhaltung ohne Konsequenzen für die Täter*innen eingestellt werden. Unsere Pressemitteilung dazu findest Du hier.