Zeugenvideo: Rinder stehen knöchelhoch in Scheiße

Dem Deutschen Tierschutzbüro sind Aufnahmen aus einem landwirtschaftlichen Betrieb in Lindlar bei Gummersbach im Oberbergischen Kreis in Nordrhein-Westfalen zugespielt worden. Die Fotos und das Video zeigen Rinder, die buchstäblich in ihrer eigenen Scheiße stehen müssen. Wir haben umgehend Anzeige erstattet.
Der Bauer von nebenan
Bei dem Betrieb in NRW handelt es sich um einen recht kleinen Betrieb mit Enten, Hühnern, Ziegen, Kaninchen, Kühen und Bullen – der “Bauer von nebenan” quasi. Doch die vermeintliche Idylle trügt. Auch hier zeigt sich einmal wieder, dass kleine bäuerliche Betriebe kein Garant dafür sind, dass Tiere artgerecht gehalten werden. Gerade bei kleinen, familiengeführten Betrieben kommt es oft zu Überforderung. So wie wohl auch bei dem aktuellen Tierschutzfall in Lindlar.
Die Aufnahmen & Kritik
Uns liegen schockierende Aufnahmen aus dem Betrieb vor, speziell aus der Halle, in der die Rinder gehalten werden. Die verängstigten Tiere müssen hier knöchelhoch in den eigenen Exkrementen stehen. Sie stehen also buchstäblich in ihrer eigenen Scheiße und können sich kaum bewegen.
Da hier ganz eindeutig gegen das Gesetz verstoßen wird, haben wir das zuständige Veterinäramt in Gummersbach informiert. Das Amt reagierte schnell (innerhalb von 24 Std.): In einer E-Mail an uns heißt es, man hätte unmittelbar nach dem Hinweis Maßnahmen eingeleitet, um den Missstand zu beenden. Mehr dürfe man aus datenschutzrechtlichen Gründen nicht sagen.
Traurige Ausnahme?
Zustände wie diese sind keine Ausnahme! Leider beobachten wir eine Zunahme solcher Tierschutzverstöße. Dabei spielt es auch überhaupt keine Rolle, ob es sich um einen großen oder kleinen Betrieb, Bio oder nicht Bio handelt. Meldungen dieser Art häufen sich und das hat unterschiedliche Gründe. Diese sind jedoch alle auf ein wesentliches Problem zurückzuführen: Tiere werden als Ware deklariert und ausgebeutet. Wir fordern, dass hier sofort gehandelt wird und die Tiere in Sicherheit gebracht werden.
Es geht allein um Profit
Viele Menschen haben eine verklärte Vorstellung davon, wie sogenannte Nutztiere gehalten werden. Andere beschäftigen sich erst gar nicht näher mit dem Thema. Doch die Realität sieht so aus: Kühe geben nur Milch, wenn sie besamt werden, das erfolgt in der Regel künstlich. Nach der Geburt werden die Kälber von den Müttern getrennt. Das Kalb wird daran gehindert, die Milch der eigenen Mutter zu trinken. Die Milch ist schließlich für den Menschen bestimmt. Es geht um Profit.
So kannst Du den Tieren helfen
Kein Tier, auch kein “Bio-Tier” geht freiwillig in einen Schlachthof, Tiere wollen leben. Es macht also letztendlich kaum einen Unterschied, wie die Tiere gehalten werden. Wenn Du den Tieren wirklich helfen möchtest: Vermeide tierische Produkte und greife stattdessen zu den vielen tollen pflanzlichen Alternativen. Probier das doch mal einen Tag aus: Twenty4VEGAN.de.
Weitere Informationen über vermeintlich “bessere Betriebe” findest Du in unserem Artikel “Bio ist keine Lösung”. Außerdem haben wir 2020/2021 erschütternde Aufnahmen aus einem Tierwohl-Stall und einem Bio-Schlachthof veröffentlicht.