Tierquälerei im Schlachthof Laatzen trotz Videoüberwachung
Im Winter 2018 haben wir Bildmaterial, welches durch eine Undercover-Recherche entstanden ist, veröffentlicht. Die Bilder zeigten furchtbare Tierquälerei in einem weiteren niedersächsischen Schlachthof (Laatzen). Bereits einige Wochen zuvor haben wir Videomaterial aus einem Schlachthof in Oldenburg veröffentlicht, das massive Verstöße gegen das Tierschutzgesetz zeigte.
Der Schlachthof der Leine-Fleisch GmbH in Laatzen wurde 2018 von einem Undercover-Team mit versteckten Kameras ausgestattet und über mehrere Tage wurden Missstände dokumentiert. Die Videoaufnahmen liefern ein erschreckendes Bild und beweisen erneut, dass Verstöße gegen das Tierschutzgesetz in Schlachthöfen offenbar keine Ausnahme sind. Ganz im Gegenteil: Der Schlachthof Leine-Fleisch hatte sogar (zum Zeitpunkt der Aufnahmen) eine eigene Videoüberwachung
Videoüberwachung bringt nichts
Die Aufnahmen im Schlachthof Laatzen zeigten, dass unzählige Schweine, vor Schmerzen schreiend, bis zu 40 Mal mit Elektroschockern gequält wurden. Sie sollten mit dieser unglaublich schmerzhaften Technik vorangetrieben werden. Es ist auf den Videoaufnahmen jedoch deutlich zu erkennen, dass sich die verstörten Tiere weder vor noch zurückbewegen können. Die schmerzerfüllten Schreie der Schweine klangen noch lange nach . Eines wird deutlich: Auch eine staatliche Videoüberwachung ist keine Lösung!
Schau Dir hier das Video von damals an:

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UPDATE
Die Staatsanwaltschaft Oldenburg hat im Sommer 2020 nach zweieinhalb Jahren der Ermittlungen das Verfahren gegen die Verantwortlichen eingestellt. Der Tatbestand der Tierquälerei sei nicht erfüllt und es sei keine länger anhaltenden Leiden und Schmerzen auf dem Videomaterial erkennbar gewesen. Wir sind empört über diese Einschätzung, denn aus Tierschutzsicht sieht man klare Verstöße gegen das Tierschutzgesetz. Leider ist es uns nicht möglich, gegen die Einstellung vorzugehen.




Nur ein Einzelfall?
Bedauerlicherweise nicht. Wir haben zusammen mit anderen Tierrechtsorganisationen (Soko Tierschutz, Animal Rights Watch, tierretter.de) ein einzigartiges Projekt gestartet: die Karte der Tierquälerei.
Auf der Website tierschutz-skandale.de kannst Du alle Enthüllungen von vier Organisationen einsehen. In den Jahren 2016-2023 wurden bereits über 160 Tierschutz-Skandale dokumentiert. Die interaktive Karte zeigt die betroffenen Landkreise in Deutschland und bietet weitere Details zu jedem Fall.
Zudem gibt es eine Suchfunktion und Statistiken auf einer Unterseite.
Zur Datenbank der Tierschutz-Skandale