Versteckte Kameras decken Tierquälerei in “Tierwohl-Stall” auf

Versteckte Kameras decken Tierquälerei in “Tierwohl-Stall” auf

Erneut decken versteckte Kameras auf, wie brutal kranke Schweine “notgetötet” werden. Dabei haben wir erst vor Kurzem erschütterndes Bildmaterial aus zwei niedersächsischen Schweinemastbetrieben veröffentlicht, die beide u.a. an den Schlachtriesen Tönnies lieferten. Weitere Informationen dazu findest Du hier.

Nun liegt uns erneut Videomaterial vor, das schon wieder unglaubliche Tierquälerei in einer niedersächsischen Schweinemast dokumentiert. Dieses Mal in einem mit dem „Tierwohl“-Siegel (“Ringelschwanzprämie”) ausgezeichneten Familienbetrieb in Wietmarschen im Landkreis Grafschaft Bentheim.

 

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Die versteckten Kameras dokumentierten diverse Missstände, wie z.B. total verdreckte Buchten und scharfkantige Spaltenböden. Aber vor allem wie einige der Schweine von den Mitarbeiter*innen illegal und brutalst misshandelt und getötet werden. So werden hier kranke Tiere zum Töten auf die Buchtenkante geschlagen. Dieses brutale Vorgehen ist aus gutem Grund verboten. Die Aufnahmen zeigen, dass die Tiere nach diesem Schlag jedoch immer noch bei Bewusstsein sind und jämmerlich (irgendwann) versterben. Noch nie zuvor wurden in Deutschland solch unsachgemäße und gesetzeswidrige Nottötungen bei Schweinen diesen Alters dokumentiert. 

Auch die Kastenstände in der zugehörigen Sauenhaltung mit rund 500 Tieren wurden vermessen und sind an vielen Stellen zu klein.

Doch damit nicht genug: Beim Sortieren und anschließenden Abtransport der Tiere zur Mastanlage werden die bereits ca. 20 Kilogramm schweren Jungschweine an ihren Ringelschwänzen hochgezogen. Welche unglaublichen Schmerzen dies bei den Tieren auslösen muss, mag man sich nicht vorstellen. Angesichts der Tatsache, dass dieser Betrieb in Wietmarschen pro Schwein eine satte Tierwohl-“Ringelschwanzprämie” von rund 5 Euro pro intaktem Schwanz vom Land Niedersachsen kassiert, reiner Zynismus. Eine Prämie, die im übrigen komplett aus Steuergeldern finanziert wird.

 

Aber auch sonst ist der Umgang mit den Tieren brutal. So werden die Schweine geworfen, geschlagen und getreten. Zum Alltag gehört auch, dass kranke und verletzte Tiere ganz offensichtlich nicht tierärztlich behandelt werden. Wir sind der Meinung und fordern, dass dieser Landwirt nie wieder Tiere halten darf.

Laut Auskunft des Betreibers, werden die Schweine überwiegend an eine bekannte Schweinemast in Merzen geliefert. Diese wiederum betreibt diverse Mastbetriebe in der Samtgemeinde Neuenkirchen im Landkreis Osnabrück mit insgesamt rund 30.000 Mastschweinen. Auch hier herrschen katastrophale Zustände, wie weitere aktuelle Bildaufnahmen belegen. Unzählige kranke und verletzte Tiere soweit das Auge reicht. Kaum zu glauben, aber auch dieser Mäster nimmt an der Ringelschwanzprämie der Initiative “Tierwohl” teil. So schließt sich einmal mehr der mittlerweile bekannte Kreislauf der Tierquälerei, welcher beweist, dass all die Initiativen für mehr “Tierwohl” lediglich Augenwischerei sind und nichts bringen. Nach Erhalt des Materials haben wir umgehend die zuständigen Veterinärämter informiert und anschließend Strafanzeige erstattet.

UPDATE – 16.11.2022
Die Staatsanwaltschaft Oldenburg hat gegen 3 Beschuldigte Strafbefehle in folgender Höhe erlassen.
1. Strafbefehl: 120 Tagessätze zu je 50 Euro (zusammen 6.000 Euro), damit gilt die Person als vorbestraft, es handelt sich um den Betreiber des Betriebs.
2. Strafbefehl: 70 Tagessätze zu je 50 Euro (zusammen 3.500 Euro).
3. Strafbefehl: 55 Tagessätze zu je 50 Euro (zusammen 2.750 Euro).
Die Strafbefehle sind nach unseren Informationen rechtskräftig und vollstreckt.
UPDATE – 11.2022
Zum Zeitpunkt der Aufnahmen war der Hauptabnehmer der Schweine ein Betrieb aus Merzen.

 
 

Medienberichte (Auswahl)
ARD “Tagesthemen” (vom 18.12.2020) ab Minute 18:55
NDR Info (vom 18.12.2020) ab Minute 07:55
TAZ (vom 21.12.2020)
RTL (vom 22.12.2020)
NDR (vom 21.12.2020)

 

Damit wir weiterhin Tierquälerei wie diese aufdecken und anzeigen können, brauch wir Deine untersützung! Unterstütze uns und die Tiere jetzt mit einer Spende.

 
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