Weggeworfene Ferkel: Verfahren eingestellt

Weggeworfene Ferkel: Verfahren eingestellt

Im Mai 2021 erschütterte eine unfassbare Tat die Öffentlichkeit: Ein Mädchen hatte beim Spazierengehen mit ihrem Hund in einer Mülltonne zwei kleine Ferkel entdeckt, die lebendig entsorgt worden waren. Die junge Zeugin alarmierte daraufhin sofort Feuerwehr und Polizei, die beim Leeren der Mülltonne noch weitere lebende Ferkel fanden. Teilweise waren die Tiere so schwer verletzt, dass sie noch an Ort und Stelle notgetötet werden mussten. Der rbb berichtete darüber.

 

Große öffentliche Empörung

Der Vorfall ereignete sich im Landkreis Havelland in Brandenburg. Die Mülltonne befand sich unmittelbar vor einer Schweinezuchtanlage. Damals war die Empörung groß und der Ruf nach Konsequenzen laut. Neben dem Bürgermeister und dem örtlichen Bauernverband, verurteilte auch das zuständige Veterinäramt das Vorgehen und sprach von Tierquälerei. Die Polizei selbst stellte damals Strafanzeige, die Kriminalpolizei hatte die Ermittlungen aufgenommen.

Wieder keine Konsequenzen

Nun hat die Staatsanwaltschaft in Potsdam mitgeteilt, dass die Ferkel ganz offenbar durch eine ungeschulte Person hätten getötet werden sollen, die dies nicht sachkundig durchgeführt habe. Deswegen seien die Tiere nur bewusstlos gewesen und schließlich in der Mülltonne wieder zu Bewusstsein gekommen. Ein vorsätzlich falsches Handeln sei der Person jedoch nicht vorzuwerfen. Hinzu käme, dass das zuständige Veterinäramt die Entsorgung von lebenden Tieren in Mülltonnen nicht als Straftat bewertet. Daher wurde das Strafverfahren jetzt eingestellt. 

 

Tierquäler*innen kommen davon

Es ist mal wieder ein Skandal: Fühlende Lebewesen werden wie Abfall behandelt und niemand wird zur Rechenschaft gezogen. Wir beklagen schon seit Jahren, dass bei Tierquälerei in „Nutztierbetrieben“ keine Konsequenzen für die Täter*innen folgen. Es gab in den letzten 20 Jahren nur eine Handvoll Gerichtsverfahren und noch weniger Verurteilungen. Tierquälerei bei “Haustieren” wird hingegen viel häufiger nachgegangen. Dabei kommt es auch wesentlich häufiger zu Verurteilungen. Wir sind uns sicher: Die Strafanzeige wäre nicht eingestellt worden, wenn Katzenbabys im Mülleimer entsorgt worden wären. 

 

Allen Tieren helfen – so geht’s!

Für wen Tierschutz nicht bei “Haustieren” aufhört, sollte auch sein eigenes Konsumverhalten hinterfragen. Denn Schweinezuchtanlagen wie diese gibt es nur, weil Menschen Fleisch und andere tierische Produkte essen. Eine vegane Ernährung ist die beste Möglichkeit, dieser grausamen Industrie die finanzielle Grundlage zu entziehen und deutlich zu machen, dass ALLE Tiere unseren Schutz verdienen.

Unter www.Twenty4VEGAN.de gibt es leckere Rezepte und Tipps für den veganen Einstieg.